Beobachtungen aus dem Muttergarten:
Viele Jahre schauten die württembergischen Winzer neidvoll zu Ihren Kollegen ins benachbarte Bundesland Rheinland-Pfalz, weil eine in ihrem „Ländle“ gezüchtete Rotweinsorte auf dem deutschen Weinmarkt für Furore sorgte. Sie kennen die Rebsorte? Es handelt sich um den Dornfelder.
Jetzt wurde eine Rebsorte wiederentdeckt, die für die „Wengerter“ maßgeschneidert ist. Eine Rotweinsorte mit autochthoner Bedeutung. Es handelt sich um den Schwarzurban, ein Kind des Trollingers.
Der Weintyp des Schwarzurbans konkurriert nicht, sondern ergänzt die regionaltypischen Rotweine wie Trollinger, Lemberger oder Schwarzriesling.
Er erinnert an den Dornfelder. Wie an dem diesjährigen Fruchtansatz schon gut zu erkennen, ertragsstabil mit lockerer Traubenstruktur. Der Wein besitzt eine weiche Gerbstoff- und Tanninstruktur. Wie beim Dornfelder lassen sich die Trauben auch hervorragend zu Rosé bzw. Weißherbst vinifizieren. Sie möchten den Wein mal probieren? Voilà, Weingut Ellwanger aus Großheppach hat schon die erste, kleine Ernte aus 2016 auf der Flasche.
Zur Historie
Bis zu seiner Wiederentdeckung waren nur die Weißweinsorten Weißer und der Roter Urban bekannt. Anhand der Namen Urban und Vernatsch, wie der Trollinger in Südtirol genannt wird, läßt sich deren Herkunft näher bestimmen. „Vrban“ und „Vernaz“ sind zwei in Nachbarschaft befindliche Ortschaften in Kroatien. Von dort gelangte der Schwarzurban in die Staufischen Lombardei und im Mittelalter nach Untertürkheim, Uhlbach und in den Stuttgarter Raum.
Traube vom Schwarzurban
Sie sind Winzer, finden die Rebsorte spannend, wollen mehr wissen oder anpflanzen? Dann setzen Sie sich unverbindlich mit uns in Verbindung.
