Forschungsergebnisse Andreas Jung

Status
Die ausgestorbene Sorte wurde 2007 an der Saale wiederentdeckt. Sie ist die Stammsorte der Blauen Schirwaner (7 Sorten); ein Elternteil von Tauberschwarz, Affenthaler, Möhrchen, Süßblau, Grüner Lagler und Gelbhölzer und eine Schwester des Spätburgunders. Sie ist verwandt mit Traminer, Sauvignon, Hartblau und Elbling. Wenn es eine Ursorte neben dem Traminer gegeben hat, dann ist es der „Schwarze Edelstein“ aus Schirwan.
Fundsituation
Überlebt haben nur wenige Pflanzen auf Gipskeuper an der Saale und am Westrand des Steigerwalds.
Herkunft und Verbreitung
Der Name lässt auf eine Herkunft aus der antiken Weinregion Schirwan am Kaspischen Meer schließen. Von dort dürfte der Schirwaner-Komplex (Zierfandler, Servanin, Savagnin) schon früh in die mährisch-dakischen Karpaten gebracht worden sein, von wo der ganze Mischsatz im Mittelalter nach Franken und ins Taubertal exportiert wurde. Der Sortenname Schavernac ist seit Mitte des 13. Jahrhunderts auch aus dem Elsass und von der Adria belegt.
Eigenschaften
Mittelstarker Wuchs, fruchtbar, kleine, lockere Trauben, oft mit Zweittrauben, aber blühempfindlich. Bei kaltem Blühwetter viele kleine Jungfernbeeren und wenig Ertrag. Empfohlen für warme Südwestlagen ohne Zugluft. Die Fäulnisanfälligkeit der Beeren ist gering, die Frosthärte besser als bei Pinot. Der Wein des Blauen Silvaners an der Saale war berühmt. Er reift Ende September. Die erste Wein aus Mutterpflanzen verfügt über ein zartes Sauerkirscharoma.