Forschungsergebnisse Andreas Jung

Status
Bis 2005 gab es keine echten Roten Veltliner in der Deutschen Genbank.
Fundsituation
Zerstreut an der Badischen Bergstraße bei Heidelberg im Mischsatz mit Zinfandel, Honigler und Heunisch. In Freyburg an der Saale mit Chardonnay, in Sachsen mit Grünem und Braunem Veltliner. An der Nahe im Silvaner, an der Mosel im Riesling mit Trollinger.
Herkunft und Verbreitung
Das deutsche Material dürfte bereits um 1000 n.Chr. aus der Ostmark und erneut im 17. und 18. Jahrhundert aus Niederösterreich und dem Burgenland importiert worden sein. Der Ursprung der Sorte könnte beim Hallstadtkreis liegen, dessen frühslawische Stämme ab 900 v.Chr aus dem Nordkaukasus an die Ostsee und nach Pannonien marschierten. In diese Zeit fallen die ältesten Funde langschnäbliger Rebkerne in der Steiermark. Die Sorte bildet zusammen mit dem Großen Roten Veltliner und dem Kleinen Veltliner (Hansen) den Kern der roten Veltlinersorten. Sie ist nicht mit dem Grünen Veltliner verwandt!
Eigenschaften
Sie war die Rebsorte der süddeutschen Lößgebiete. Sie ist von kräftigem, langen Wuchs und wächst ähnlich wie Gutedel diagonal, hält sich aber mit den langen Ranken im Drahtrahmen. Die Sorte ist frosthart, fruchtbar, ertragreich, blühfest. Die rosaweißen Trauben sind ästig und je nach Klon mehr oder weniger kompakt. Die Sorte reift Ende September bis Oktober. Ende September mit zunehmender Rosafärbung steigen die Öchslegrade steil an und können bei trockenem Wetter schnell über 100° erreichen. Der Wein ist edel, leicht aromatisch. Höhere Qualitäten sind dicht, sehr schön ausbalanciert und überzeugen mit einem wunderbaren, schönen Sortenaroma.