Neue DNA, alte Irrtümer? (2/1)
Andreas Jung analysiert eine neue chinesische Studie zur Herkunft der Weinrebe
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Episode 29: …In dieser zweiteiligen Podcast-Serie nehmen wir eine der bedeutendsten neuen Genomstudien zur Domestikationsgeschichte der Weinrebe unter die Lupe: Yang Dong et al. haben über 3200 Genome von Wild- und Kulturreben entschlüsselt und liefern mit ihrer Arbeit bahnbrechende neue Erkenntnisse – etwa die These von zwei unabhängigen Domestikationszentren in der Levante und im Kaukasus.
Doch was sagen diese Ergebnisse wirklich über die Entstehung unserer heutigen Kulturreben aus? Und wo könnten blinde Flecken in der Interpretation liegen?
Andreas Jung analysiert die Studie im Detail und präsentiert eine differenzierte, kritischere Sichtweise:
Er hinterfragt die klare Trennung zwischen Wild- und Kulturreben im Kaukasusgebiet und verweist auf mögliche frühe Hybridisierungen.
Er betont die zentrale Rolle Vorder- und Zentralasiens für die Entstehung großfrüchtiger, zwittriger Urreben – eine Region, die in der Studie kaum berücksichtigt wird.
Er zeigt, dass genetische Kerngruppen nicht immer mit bekannten morphologischen Typen oder Sortenfamilien übereinstimmen.
Und er diskutiert, warum archäologische und klimahistorische Daten ein komplexeres Bild der frühen Rebenentwicklung zeichnen als bisher angenommen.
Die Episoden bieten einen spannenden Diskurs darüber, wie neue Daten unsere Vorstellungen von der Weingeschichte revolutionieren – und warum kritisches Hinterfragen wichtiger ist denn je.
Für detaillierte Informationen und Zugang zur vollständigen Studie können Sie den folgenden Link nutzen:
👉 Originalstudie in Science