Forschungsergebnisse Andreas Jung
Status
Galt bis 2007 als ausgestorben
Fundsituation
Vergleichsweise häufig in Mainfranken vom südlichen und nördlichen Steigerwald bis zur nördlichen Mainschleife bei Ramsthal und bis nach Karlstadt, Einzelfunde bei Speyer und in Karsdorf an der Saale.
Herkunft und Verbreitung
Der Lagler dürfte aus Deutsch-Westungarn (Burgenland) zu uns gekommen sein. Er gehört wie Adelfränkisch und Kleinberger zum Bestandteil des altfränkischen Mischsatzes. Größere Vorkommen wachsen in Ramsthal und bei Karlstadt im Mischsatz mit Elbling, Riesling und Traminer, an der Saale mit Heunisch, Gutedel, Elbling und Süßschwarz.
Eigenschaften
Auf mittelstarken Unterlagen ist die Sorte wüchsig, sehr blühfest und fruchtbar. Die Trauben ähneln den Trauben von Riesling, sind aber ästiger und kompakter. Die Reife erfolgt spät, ab Ende September und im Oktober. Trotz kompakter Traube ist die Fäulnisneigung nicht sehr ausgeprägt. In der Champagne ließ man die „Arbane“ bis zum ersten Frost hängen. Die Holzreife erfolgt spät, Frostlagen sind ungeeignet. Empfohlen ist die Sorte für gute, wintermilde Südlagen am Mittelhang über Kalkrendzina. Die Weinqualität ist noch unbekannt. Pioniere sind gesucht. Französische Winzer sprechen heute noch in fast religiöser Ehrfurcht vom Wein der Arbane als dem „Nektar der Aristokraten“. Dieser Wein stand vor dem Weißen Traminer und dem Chardonnay.